Felicia Zeller erhält den Hermann-Sudermann-Preis

Die Dramatikerin Felicia Zeller erhält den mit 5.000 EUR dotierten Hermann-Sudermann-Preis für ihr Werk „X-Freunde“.

Der Hermann-Sudermann-Preis für Dramatiker wird in Kooperation mit dem Deutschen Theater Berlin erstmalig im Rahmen des Festivals „Autorentheatertage Berlin“ verliehen. Dieses ist eine umso erfreulichere Zusammenarbeit, als dass Hermann Sudermann – meist gespielter Bühnenautor in den Jahrzehnten zwischen 1889 und 1910 – am Deutschen Theater Berlin zwischen 1896 und 1902 vier Uraufführungen seiner dramatischen Werke erlebte.

Der Preisträger wurde aus dem Kreis der Autoren ausgewählt, die mit Gastspielen ihrer Stücke zu dem Festival eingeladen sind. Der mit 5.000 EUR dotierte Preis wird künftig alle zwei Jahre vergeben. Der Preis würdigt herausragende Leistungen im Bereich der deutschen Dramatik.

Zur Jury gehörten die beiden Dramaturgen des Deutschen Theaters Berlin, Christa Müller und Prof. Dr. John von Düffel, sowie die Vorstandsmitglieder der Hermann Sudermann Stiftung, Dr. Karen Bork und Helmut Otten.

Zur Begründung der Jury: Felicia Zeller hält in ihrem Stück „X-Freunde“ unserer Erfolgsgesellschaft in ihrer bereitwilligen Selbstverausgabung den Spiegel vor. In einer brillanten, zentrifugalen Sprachbeschleunigung wird die permanente Vermischung des Privatberuflichen zur tour de force, der am Ende alle unterliegen.

Felicia Zeller, 1970 in Stuttgart geboren, studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg (Diplom 1998). Sie schreibt Theatertexte und Prosa, außerdem ist sie Autorin und Regisseurin vieler Filme und anderer Werke auf dem Gebiet der Neuen Medien.

Auftragswerke/Preise der letzten 5 Jahre (Auswahl): 2008 „Kaspar Häuser Meer“ (Theater Freiburg), Publikumspreis der 33. Mülheimer Theatertage / 2009 Clemens Brentano Förderpreis für Literatur der Stadt Heidelberg für „Einsam lehnen am Bekannten“ / 2010 „Der große Blöff / Entfernte Kusinen“ (Saarländisches Staatstheater), Preis des Wirtschaftsclubs für „Kaspar Häuser Meer“ / 2011 Nominierung von „Gespräche mit Astronauten“ für die 36. Mülheimer Theatertage / 2012 „X-Freunde“ (Schauspiel Frankfurt)

Cirka 80 Prozent der Autoren können heute noch nicht allein von ihrer schriftstellerischen Arbeit leben. Der Preis reflektiert diesen Umstand und sucht SchriftstellerInnen in ihrem literarischen Weg zu bestärken. Darin findet Hermann Sudermanns soziales Engagement seine Fortsetzung, der bereits 1928 mit einem großzügigen Legat notleidenden Kollegen zur Seite stand.

„X-Freunde“ wird am Freitag, den 7. Juni 2013, um 19.30 Uhr, in den Kammerspielen aufgeführt. Die Preisverleihung findet im Anschluss an die Aufführung statt.