Schloss Blankensee
Anfahrt
Audioguide
Sudermann Sommerwohnsitz, 30 Kilometer südlich von Potsdam gelegen (Landkreis Teltow-Fläming), war dem Dichter Sehnsuchtort und Refugium gewesen. Er formte den Park um und schmückte ihn mit antiken Statuen und Bauteilen, die er während vieler Italienreisen erwarb. Der Park – ein typisches Beispiel historistischer Gartenkunst jener Zeit – wurde, soweit möglich, wieder in die von Sudermann geschaffene Form gebracht.
Heute ist das einstige Arbeitszimmer von Hermann Sudermann als Gedenkzimmer zu besichtigen. Ein Teil der originalen Einrichtung hat sich erhalten, Fotografien und Dokumente informieren über das bewegte Leben und Werk des Dichters, den Paul Fechter den „Balzac des Ostens“ nannte.
1701 Erbauung des Schlosses Blankensee. Anlage einer barocken Parkanlage
1739-40 Ausbau durch Christian Wilhelm von Thümen.
1832 der 4,5 ha große Park wird nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné umgestaltet.
1897 Sudermann pachtet das Anwesen von seinem Freund Victor von Thümen.
1902 Sudermann kauft das verschuldete Thümensche Schloss. Der Park wird von ihm in der Folgezeit mithilfe von Staffagebauten und zahlreichen Skulpturen zu einem gründerzeitlichen Gartenkunstwerk ausgebaut.
1903 Errichtung des Westflügels mit Gärtnerhaus.
1927 Errichtung des Ostflügels
1928 Tod Sudermanns.
1929 Errichtung der Hermann Sudermann Stiftung, die Spenden an notleidende Schriftsteller vergibt. Ihr gehören Schloss und Park; eine Nutzung des Schlosses als Schriftstellerheim ist wegen mangelnder finanzieller Mittel nicht möglich.
Bis 1945 bewohnen gelegentlich Sudermanns Stiefsohn, der Schriftsteller Rolf Lauckner (1887-1954), und dessen Frau, die Malerin Elfriede Thum (Pseudonym Erich Thum, 1886-1952), das Schloss.
ab 1934 bis zum Zweiten Weltkrieg Verhandlungen Lauckners über eine Nutzung durch die Reichsschrifttumskammer.
1945 Beschlagnahme des Anwesens durch die Rote Armee, Plünderung. Blankensee liegt in der Sowjetischen Zone (SBZ).
1949 Gründung der DDR. Für die Zeit untypisch bleibt das Schloss im Eigentum der Stiftung mit Sitz in Berlin/West.
1950 die von Lauckner vorgeschlagene Nutzung des Schlosses durch den Kulturbund der DDR scheitert an den politischen Gegebenheiten.
1958 nach gewaltsamer Zweckentfremdung als Getreide-Schüttboden der örtlichen LPG “Goldener Morgen” wird das Schloss unter Denkmalschutz gestellt. Langfristige Verpachtung an die Gemeinde. Nutzung als Polytechnische Oberschule, Grundschule, Kindergarten und Verwaltungsgebäude.
1973 Abriss des Ostflügels wegen statischer Mängel.
1975 der Park wird unter Denkmalschutz gestellt.
1994 Übereignung von Schloss und Park an die Brandenburgische Schlösser GmbH, die das Haus instandsetzt und einen neuen Ostflügel errichtet.
Die Hermann Sudermann Stiftung erhält die unentgeltliche und alleinige Nutzung des früheren Sudermannschen Arbeitszimmers als Gedenkraum und später des Gärtnerhauses als Schriftstellerwohnung.
1998 Am 17. Oktober Einweihung von Schloss und Park; Nutzung als Tagungsstätte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften bis 2005.
2006-2010 Nutzung des Schlosses als Hotel.
seit 2011 Nutzung als Tagungs- und Veranstaltungsstätte.
ab 2025 soll das Gärtnerhaus für Residenzprogramme der gemeinnützigen Stiftung (künstlerische Aufenthaltsstipendien) genutzt werden.
Literatur: Bernd Erhard Fischer, Hermann Sudermann in Blankensee, Berlin 2007; Karen Bork, Hermann Sudermann und seine Stiftung, Berlin 2014.
Anfahrt
Mit dem Auto von Berlin aus: A115 (E51), Abfahrt Potsdam-Drewitz, weiter Richtung Philippsthal, Fahlhorst, Gröben, Schiaß, Jütchendorf, in Blankensee von der L793 rechts in die „Dorfstraße“ abfahren, die erste Straße links „Zum Schloss“ abbiegen, dann nochmals die erste rechts zum kleinen Parkplatz des Schlosses nehmen.
Audioguide
Hier können Sie auf Ihr Smartphone sieben Audiodateien herunterladen. Mit Hilfe dieser Hörproduktion werden Sie zu sieben Stationen im Park geleitet und erfahren auf unterhaltsame Weise viel Wissenwertes über Hermann Sudermann und seinen Sommersitz Blankensee. Der Guide ist die Produktion einer Schülergruppe des Leonardo da Vinci Campus Nauen unter Leitung von Andrej Tschitschil aus dem Jahr 2013, entstanden im Rahmen der Initiative „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und mit Unterstützung der Hermann Sudermann Stiftung.
01 Eingangspforte
02 Italienischer Garten
03 Jahreszeitenwiese
04 Johannesbrücke
05 Vertumnus
06 Haupteingang
07 Venusinsel
Blankensee Parkplan